Entschleunigen - ein Hoch aufs Zugfahren

Als ich letzte Woche im Zug sass, unterwegs zu einem Treffen mit einer lieben Freundin, kam mir der Gedanke für den heutigen Blogeintrag in den Sinn: Entschleunigen. 

Ein Wort, das momentan total im Trend ist. "Entschleunigen" - Tempo rausnehmen. Bewusster leben.

Wenn man diesen Begriff googelt, findet man unzählige Tipps, wie man seinen Alltag entschleunigen kann. Tolle Sachen, von denen aber viele in der Hetze des Alltags schnell vergessen gehen.

 

Ich habe für mich ein wunderbares Hilfsmittel gefunden, welches mir immer wieder mal eine kleine Auszeit ermöglicht:

Ich fahre Zug. Tönt jetzt simpel und für viele wahrscheinlich auch nicht gerade prickelnd, aber ich habe diese Fahrten sehr zu schätzen gelernt. Anfangs brauchte es etwas Überwindung, aber mittlerweile mag ich es total. Wenn ich mit dem Zug oder Bus fahre, ist das wie eine kleine Auszeit für mich. Ich höre einen tollen Podcast, lese in einem Buch oder schaue einfach aus dem Fenster. Etwas, was ich daheim nicht so ohne Weiteres mitten am Tag tun würde.

 

Es gibt für mich noch einen weiteren, wichtigen Grund, warum ich immer wieder mal den Zug nehme:

Das Zugfahren entschleunigt meinen Alltag deutlich. Tönt jetzt zwar etwas komisch, aber es ist tatsächlich so. Wenn ich für einen einzigen Termin mehr Zeit einplane, muss ich die Prioritäten anders setzen. Dinge, zugunsten dieses "langsameren" Termins streichen.

Und das funktioniert. Man lernt nämlich, wichtige von unwichtigen Sachen zu unterscheiden.

 

Noch vor 2 Jahren bestand mein Alltag aus einer Hetzerei sondergleichen. In meiner Agenda hatte ich die Termine für sämtliche Familienmitglieder eingetragen und  das waren nicht wenige. Unser Familienplaner in der Küche war so vollgeschrieben, dass man kaum mehr entziffern konnte, was da alles eingetragen war:

Sportaktivitäten, Musikunterricht, Jodelschüler, Kinderchor, Erwachsenenchor, Jodelunterricht, Orgeldienst. Dazu noch die ganz alltäglichen Dinge wie Haushalt, Kinder, Hausaufgaben, einkaufen, kochen,...

Es war für mich unvorstellbar, aus diesem Hamsterrad auszubrechen. 

 

Erst als ich anfing, mich bewusst mit mir und meinen Themen zu beschäftigen, begann ich das Ganze zu hinterfragen. Ich fing an, darauf zu achten, was die wahren Zeitfresser waren. Ich begann meinen Alltag neu zu strukturieren: es wird nur noch 1x pro Woche gewaschen, ich überlege am Sonntag, was ich nächste Woche koche und erstelle aufgrund dessen eine Einkaufsliste, ich habe mir feste Bürozeiten eingerichtet und wenn ich einen Termin wahrnehme, dann horche ich in mich hinein, ob ich das wirklich möchte und nehme ich mir dann auch Zeit dafür oder sage ihn eben ab.

 

Ich kann verstehen, dass dies alles nicht so einfach ist, wenn man in einem 8-Stunden-Job feststeckt, dazu noch eine Familie hat, Hund, und und und.

 

Trotzdem kannst auch Du Dich fragen, wo Du Deine kleinen Inseln finden kannst. Mal darüber nachdenken, was Deine Zeitfresser sind, das  Handy ganz bewusst ausschalten, ein Bad gönnen, die Ansprüche in puncto Haushalt herunterschrauben und stattdessen einen Spaziergang machen, Zug fahren :-) Es gibt unzählige Möglichkeiten.

 

Eine kleine, aber sehr wirkungsvolle Auszeit ist die "One-Minute-Meditation". Du kannst sie überall und jederzeit anwenden.

Hier der Link dazu: One-Minute-Meditation.

 

Weitere Inputs findest Du auf meiner Facebookseite oder an meinen Veranstaltungen.

 

Herzensnah, 

Seraina

 

 

 

 

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